27.02.2023
Pipelinesprengung: Russland fordert UN-Untersuchung
Vor rund fünf Monaten erhielten drei der vier Stränge der beiden Erdgaspipelines NordStream 1 und 2 massive Leckagen.

Quelle: ASEW

Vieles spricht dafür, dass es sich um gezielte Sprengungen handelt. Wer indes dahintersteckt, ist bislang reine Spekulation. Russland als Sitz des Pipelinebesitzers Gazprom fordert nun eine Untersuchung der Vorkommnisse durch die Vereinten Nationen. Das Land, eines von fünf ständigen Mitgliedern im fraglichen Gremium, fordert dies vehement im Weltsicherheitsrat ein.

Russland beruft sich dabei auf einen Blogbeitrag des US-Journalisten Seymour Hersh. Dieser hatte unter Verweis auf eine anonyme Quelle behauptet, US-Kampfschwimmer hätten die Pipelines gemeinsam mit der norwegischen Marine mit Sprengstoff versehen, der zeitversetzt gezündet wurde. Als Tarnung soll ein NATO-Flottenmanöver gedient haben. Diese Darstellung wird indes weithin angezweifelt, Beweise oder handfeste Indizien gibt es keine. 

Aktuell laufen bereits unabhängig voneinander durch Deutschland, Dänemark und Schweden Ermittelungen. Die drei Staaten erklärten, dass ihre Untersuchungen noch andauern und auch nicht abzusehen ist, wann diese abgeschlossen würden.

Indes haben die Vereinten Nationen das Ausmaß des Gasaustritts untersucht. Danach könnte die Zerstörung der drei Pipeline-Stränge zum weltweit größten bekannten Austritt von Methan geführt haben. Laut den UN-Experten gibt es noch Unsicherheiten über das genaue Ausmaß, eine Menge zwischen 75.000 und 230.000 Tonnen Methan sei aber plausibel. Das entspräche etwa 0,1 Prozent der globalen, von Menschen verursachten Emissionen von Methan.

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