Energiewissen strukturiert.

Methanhydrat – Allgemeines

Methanhydrat (Methanklathrat, Methaneis) ist eine Einlagerungsverbindung (Klathrat),
eine an milchiges Eis erinnernde Substanz, die aus Methan besteht, das physikalisch in
Wasser eingelagert ist.
Die Wassermoleküle umschließen das Methan vollständig.

Erstmals wurde Methanhydrat 1971 im Schwarzen Meer entdeckt. Methanhydrat bildet
sich am Boden von Meeren bzw. tiefen Seen, wo der Druck um 20 bar genügend hoch
und die Umgebungstemperatur mit 3 bis 4 °C niedrig genug ist.

Bei niedrigerem Druck ist Methanhydrat instabil und zersetzt sich zu Wasser und freiem Methan, das theoretisch analog zum ähnlich zusammengesetzten Erdgas genutzt werden könnte. Die größten Vorkommen von Methanhydrat wurden an den Hängen der Kontinentalschelfe ausgemacht.

Bei geschätzten zwölf Billionen Tonnen Methanhydrat ist dort mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Erdöl-, Erdgas- und Kohlevorräten der Welt.
Wegen der Instabilität gestaltet sich der Abbau der Methanhydratfelder jedoch schwierig
und ist momentan noch Spekulation.

Die Verbrennung von Methanhydrat setzt etwa gleich viel CO2-Emissionen frei wie die
von Erdgas, so dass diese ebenfalls zur Globalen Erwärmung beiträgt, allerdings in
geringerem Maß als Kohle oder Erdöl. Weiterhin ist Methan selbst ein starkes Treibhausgas, das weitaus effektiver ist als CO2 (siehe Treibhauspotenzial). Beim Abbau müssten also
hohe Ansprüche an die Vermeidung von Leckagen und anderen Methanfreisetzungen
gestellt werden.

Die Ausbeutung der Methanhydratvorkommen an Kontinentalschelfen erfordert weiterhin umfangreiche Untersuchungen bezüglich der Hangstabilität. So können Hangrutsche an Kontinantalschelfen durch ihre Größe von mehreren hundert Kilometern zu Tsunamis führen.

Quelle: Wikipedia