Energiewissen strukturiert.

Strom aus Gezeitenkraft

Ein Gezeitenkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, das die Energie des wechselnden Wasserpegels des Meeres, also des Tidenhubs zwischen Ebbe und Flut zur Produktion von elektrischem Strom nutzt. Das erste Gezeitenkraftwerk wurde 1667 an der Atlantikküste in der Mündung der Rance bei Saint-Malo in Frankreich erbaut. Das Wasser strömt in ein Staubecken, in dessen Staudamm Turbinen eingebaut sind, die die Energie in einem Generator in Strom verwandeln. Damit diese sowohl durch das einströmende, als auch durch das ausströmende Wasser ausreichend angetrieben werden, ist ein Tidenhub (Differenz von Hoch- und Niedrigwasser) von mindestens acht Metern erforderlich. Die deutsche Nordseeküste mit zwei bis drei Metern maximalem Tidenhub ist also für ein Gezeitenkraftwerk ungeeignet. Insgesamt gibt es weltweit cirka 100 Buchten, die überhaupt für die Errichtung dieser Anlagen in Frage kämen. Gleichwohl sind sie ökologisch nicht unproblematisch, da sie die Fauna und Flora der Küstengewässer beeinflussen. 

Gezeitenkraftwerke werden in Zukunft aufgrund der begrenzten möglichen Standorte nur einen geringen Anteil zur Strombedarfsdeckung leisten können.