06.01.2023
E-Mobilität:
Mit einer Milliardeninvestition in ein weltweites Schnellladenetz will Mercedes-Benz seinen Kunden den Umstieg den Umstieg aufs E-Auto schmackhaft machen.

Quelle: Energie & Management

"Um den Wandel hin zur Elektromobilität zu beschleunigen, müssen wir sicherstellen, dass auch das Ladeerlebnis Schritt hält", sagte Ola Källenius, Vorstandschef des Autokonzerns Mercedes anlässlich der Elektronikmesse CES in Las Vegas, auf der das Ladeprojekt vorgestellt wurde.

Den Auftakt macht der Autohersteller in Nordamerika, wo noch in diesem Jahr der erste von mehr als 400 Ladeparks errichtet werden soll. Bis 2027 will der Konzern in den USA und Kanada 2.500 Hochleistungsladesäulen mit dem Stern als Marke an den besten verkehrsgünstigen Standorten aufstellen, mit denen sich E-Autos der nächsten Generation binnen 20 Minuten laden lassen. Mercedes-Fahrer bekommen das Privileg, sich bei einer Autofahrt eine Säule vorab reservieren zu lassen.

Weltweit sind 2.000 Hubs mit insgesamt mehr als 10.000 eigenen Ladesäulen geplant - vornehmlich in Europa und China. Mercedes rechnet mit Gesamtinvestitionen im niedrigen einstelligen Milliardenbereich, wobei Källenius bei Finanzierung und Betrieb nach Partnern sucht. Anders als in Europa, wo der Konzern nach einer praktikablen Lösung für viele Länder sucht, sind die Partner für Nordamerika bereits gefunden, weshalb dort jetzt der Startschuss fällt.

Die Investition dort beziffert der Konzernchef mit etwas mehr als 1 Milliarde Euro, zur Hälfte getragen von den Stuttgartern, zur anderen Hälfte von MN8 Energy. Der nach eigenen Angaben größte Betreiber von Solarenergie- und Batteriespeichern in den USA soll dafür sorgen, dass die E-Tankstellen immer mit Strom versorgt sind, vorzugsweise mit Grünstrom. Mit im Boot ist ferner der Ladenetzbetreiber ChargePoint, mit dem der Mercedes-Ladedienst me Charge in den USA bereits kooperiert. ChargePoint sorgt für die Ladesäulen und die Software.

Källenius will zum Ende des Jahrzehnts "überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen" nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge der Marke Mercedes anbieten. Da er zugleich auf teurere Autos setzt, braucht es neben den passenden Autos auch ein "überzeugendes Ladeerlebnis", das Langstreckenfahrten "unkompliziert" macht. "Komfort ist dabei der Schlüssel", wie der Manager sagte. Ein Zuschussgeschäft sollen die eigenen E-Tankstellen übrigens nicht bleiben. In 5 bis 7 Jahren werde mit Gewinnen gerechnet, hieß es auf Nachfrage. 

< zurück