12.01.2023
Europas Windkraftkapazität wächst um 15.000 MW
Im vergangenen Jahr sind die Windkraftkapazitäten in der Europäischen Union um etwa 15.000 MW gewachsen.

Quelle: energate

Trotz eines schwierigen Umfelds ging damit 2022 ein Drittel mehr an Windkraftleistung neu ans Netz als 2021, teilte der EU-Windenergieverband Windeurope mit. Bei neu installierten Kapazitäten liegen Deutschland, Schweden und Finnland an der Spitze, gefolgt von Spanien und Frankreich. 90 Prozent von den installierten 15.000 MW entfallen dabei auf Windkraftanlagen an Land. Dabei war die Repowering-Quote verschwindend gering - die meisten Anlagen seien damit neu und besonders effizient, so Windeurope.

15.000 MW pro Jahr sind aus Sicht des Verbandes bei Weitem nicht genug, um die ausgerufenen Erneuerbarenziele der EU bis 2030 umzusetzen. Denn bis dahin sollte Europa bei Windkraftanlagen eine Gesamtleistung von 510.000 MW erreichen. Pro Jahr sind dafür laut Windeurope neue Kapazitäten von 39.000 MW notwendig.

Um das Ausbautempo zu erhöhen, müsse Europa weiterhin die Genehmigungsverfahren vereinfachen und stark in seine Windenergieversorgungskette investieren. Allerdings untergrabe die Kombination aus "Inflation und wenig hilfreichen staatlichen Eingriffen in die Strommärkte" die Investitionen in neue Windparks.

Mit EU-Reform neue Investitionsanreize setzen

Die EU muss Europa wieder zu einem attraktiven Standort für Investitionen in erneuerbare Energien machen", forderte Giles Dickson, CEO von Windeurope. Während der Krise im vergangenen Jahr hatten die EU-Mitgliedsstaaten Freiheiten eingeräumt bekommen, um eigene nationale Genehmigungsregeln durchzusetzen. Diese Unübersichtlichkeit habe am Ende die Investoren abgeschreckt.

Stattdessen floss das Geld in die USA, Australien und anderswo. Die EU sei für Großinvestoren im Bereich der erneuerbaren Energien derzeit nicht attraktiv. "Das ist besonders frustrierend, weil die Nachfrage nach Windenergie bei den industriellen Verbrauchern in Europa so groß ist wie nie zuvor", so Dickson. Allerdings könnte die bevorstehende Reform der EU-Strommärkte für mehr Klarheit sorgen und Anreize für Investoren setzen.

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