23.10.2023
Strommarkt: EU-Energieminister einig über neues Design
Die Energieminister der Europäischen Union haben sich auf eine Reform des gemeinsamen Strommarkts geeinigt.

Quelle: enerNEWS-Partner ASEW

Ziel ist es, den Strompreis unabhängiger vom Gaspreis zu machen. Die Nachteile davon hatten sich nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gezeigt, in dessen Folge die Energiepreise massiv gestiegen waren.

Laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck habe Europa mit der Einigung Handlungsfähigkeit bewiesen. Diese verbessere den Zugang von Verbrauchern und Industrie zu günstigen Strompreisen in ganz Europa.

Das neue Strommarktdesign soll dafür sorgen, dass Kunden von den günstigen Erzeugungskosten nicht fossiler Energien profitieren. Außerdem sollen auch in Krisenzeiten die Preise stabil bleiben, indem Schwankungen besser ausgeglichen werden.

Im Kern geht es bei der Reform darum, wie mehr klimafreundliche Stromquellen erschlossen werden können ohne die Kosten extrem steigen zu lassen. Dazu haben sich die 27 Energieminister auf ein einheitliches Instrumentarium verständigt.

Dazu sollen vor allem sogenannte Differenzverträge dienen. Mit diesen einigen sich Energieerzeuger und der Staat auf einen garantierten Preis für eine Kilowattstunde Strom. Liegt der aktuelle Preis an den Energiebörsen niedriger, zahlt der Staat die Differenz. Klettert er an den Börsen über den garantierten Preis, ist es umgekehrt. Dieses System soll bei allen Investitionen in neue regenerative Erzeugungsanlagen angewendet werden. Gemäß einer Einigung zwischen Deutschland und Frankreich wird dies auch auf die Atomkraft angewendet.

Die Einigung zu letzterer fügt sich ein in eine Linie, die die französische Regierung in den vergangenen Monaten verfolgte. Dazu hat Staatspräsident Emmanuel Macron eine Allianz atomfreundlicher Staaten gegründet. Zudem hat Macron durchgesetzt, dass die Atomenergie in der EU-Taxonomie für die Finanzbranche als grüne Technologie eingestuft wird. Auch wird künftig Wasserstoff, der mithilfe von Atomstrom gewonnen wird, öffentlich gefördert.

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